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Der Weg eines Schamanen beginnt bereits im Kindesalter. Wesenheiten besuchen das Kind und singen ihm eine Melodie, eine Schwingung ins Ohr und es folgt dieser Leitmelodie, die ein Wegweiser ist
zum Schamanenwesen. Im Verlaufe dieses Pfades wird das Schamanenwesen von vielen anderen Wesenheiten besucht und eingeweiht - wir sagen initiiert - , zum Beispiel, und die sind sehr wichtig, von den neun Töchter
des Zeus, die Musen, die auch die “Göttinnen der Künste” genannt werden. Ihre Namen sind Erato (Liebesdichtung), Euterpe (Lyrik), Kalliope (Erzählkunst), Klio
(Geschichte), Melpomene (Tragödie), Polyhymnia (Gesang und Musik), Terpsichore (Tanz), Thalia (Schauspiel) Urania (Sternkunde).
Dazu erklären die Wesen der Natur, der Winde, Pflanzen und Tiere, die Elemente Erde, Luft, Wasser,Feuer und die Wesen der Nichtalltäglichen Wirklichkeit dem jungen Schamanen ihre Unterstützung. Die
Beziehungen und Zuwendungen des Novizen zu diesen Wesenheiten bestimmen seine spätere Qualität, sofern er sein Schamanenwesen offenbart, ein Bewußtsein gibt und erlaubt, sich zu einem Selbstbewußtsein weiterzuentwickeln.
Erfahrungsgemäß dauert die “Schwangerschaft” mit dem Schamanenwesen mindestens 25 Jahre. Dabei ist es möglich, dass es sich nicht gebärt bzw. offenbart, also wie ein Falter im Kokon festsitzt.
Ausgebildete Schamanen können jedoch Hilfestellungen bei der Ausbildung (Geburt) des Wesens geben.
Ohne Initiation in der Kindheit und der sich daraus
entwickelnden Folgeinitiationen kann ein Schamanenwesen nicht selbstständig entwickelt werden. Die Folgeinitiierungen ermöglichen dem erwachsenen “Novizen” ein spirituelles Selbstbewußtsein, das durch den
begleitenden Schamanen ständig erweitert werden kann, sofern die vom Schamanen entwickelten Inszenierungen angenommen und die darin verborgenen Aufgaben gelöst werden.
Frühestens nach 20 Jahren kann sich ein Schamanenwesen “entpuppen” bzw. gebären. Diese Zeit ist notwendig für den Reifeprozess. Nach der Entwicklung eines reifen Schamanenwesens
öffnet sich der Kokon von selbst und das Wesen kann und darf sich zu einem selbstbewussten Wesen entwickeln, das in einer Kooperation zum betreffenden Menschen existiert
und einer spirituellen Bestimmung folgt. |